
Gemeinschaftspastor Jürgen Wesselhöft
Andacht Dezember
Gott spricht: Euch aber, die ihr meinen Namen fürchtet, soll aufgehen die Sonne der Gerechtigkeit und Heil unter ihren Flügeln. Maleachi 3,20
Es ist immer gut zu lesen, in welchem Zusammenhang ein Bibelvers steht. Der Prophet Maleachi beschreibt den kommenden Tag Gottes. Es ist die Rede von einem brennenden Backofen und von Stoppeln, die vom Feuer verzehrt werden. Laut dem Propheten werden die Frommen über die Asche dieses Feuers hinwegschreiten. Andere biblische Texte beschreiben Gott, der Gnade vor Recht ergehen lässt.
Der Prophet Maleachi schildert aber auch die Zukunft der Menschen, die Gott die Treue gehalten haben. In farbenprächtigen und leuchtenden Bildern malt er die aufgehende Sonne, die der beängstigenden Finsternis ein Ende macht. Sie wird zum Symbol der strahlenden Gegenwart Gottes. Dies ist verbunden mit dem Zuspruch: „Euch aber, die ihr meinen Namen fürchtet, soll aufgehen die Sonne der Gerechtigkeit und Heil unter ihren Flügeln!“ (Mal 3,20).
Maleachi will uns ermutigen. Er gibt einen hilfreichen Ratschlag: „Lebt nach Gottes Gerechtigkeit! Erkennt in den Geboten Angebote seiner Liebe!“ Ohne Gottvertrauen verwahrlosen wir. Wir ruinieren uns selbst.
Doch dann bleibt die Frage: Wie soll es mir gelingen, die Liebe Gottes zu verwirklichen und zu leben, wenn ich doch immer wieder erfahre, wie mir mein Egoismus und meine Machtgier immer wieder in die Quere kommen? Klar ist: Allein schaffe ich das nicht. Ich brauche Gott, dringend!
Das letzte Blatt des Alten Testaments ist – Gott sei Dank – nicht der Schluss der Bibel. Schon auf der nächsten Seite beginnt das Neue Testament, und damit das Evangelium mit einer frohen Botschaft. Sie zeigt, wie Gott sein Wort wahr macht, von Bethlehem bis Golgatha. Aus dem Evangelium klingt an jeder Stelle die Botschaft Gottes an uns: „Ich liebe dich!“ und „Ich schenke euch das Leben, das ihr eigentlich verwirkt habt.“ Darin besteht das Geschenk Gottes an uns. Er schenkt uns das ewige Leben in Jesus Christus. Mit ihm geht sie auch uns auf: die Sonne der Gerechtigkeit – und das Heil unter seinen Flügeln.
